Verbrechen

Welche Verbrechen werden den "Hexen" zur Last gelegt? Zunächst beschuldigt man sie natürlich, von Gott abgefallen und einer teuflischen Sekte beigetreten zu sein (s. a. "Satanspakt"). Dieses Urverbrechen bedingt dann alle weiteren Untaten. Die Bevölkerung beunruhigt aber vor allem der Schadenszauber, den die "Hexen" gegen Personen, Tiere, Eigentum oder ganze Dorfgemeinschaften richten. Dabei sind die eigentlichen Missetaten so vielfältig wie zahlreich und manchmal auch originell. Die häufigsten sind: Menschen krank oder unfruchtbar zu machen, in den Wahnsinn zu treiben oder sogar zu töten, ihnen böse Geister einzuflössen, welche ihre Opfer dann plagen (s. a. "Besessene"), Haustiere zu töten, die Ergiebigkeit von Milchkühen zu mindern (s. a. Milch), die Verwandlung in einen Werwolf oder Hagelzauber zur Vernichtung der Ernte… Kurzum: In einer unsicheren Welt voller Gefahren glauben die Menschen, ihrem Unglück Herr werden zu können, indem sie "Hexen" verbrennen, die sie für die Ursache allen Übels halten.

Mehr zum Thema: Geständnisse der Anna Stöcklerin von Aesch, 1546: B 168/14-1; Geständnisse der letzten im Fürstbistum Basel verbrannten Frau, 1710: PCrim E 447-16

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