Besen

Fliegen die "Hexen" tatsächlich auf einem Besen zum Sabbat? Nicht unbedingt. Einige erzählen von einem Ritt auf dem Rücken oder den Schultern "ihres Meisters", d.h. des Dämons, mit dem sie den satanischen Pakt geschlossen haben. Andere reiten auf einem Geissbock oder gehen einfach zu Fuss… Doch die Berichte über Flüge auf dem Besen – oft wird dafür der Begriff "ramasse" (in etwa: Kehrbesen) verwendet – sind sehr zahlreich; manchmal ist von einer Heugabel oder einem einfachen Stock die Rede. Die phallische Symbolik liegt auf der Hand. Aber Vorsicht ! Die "Hexe" muss zuvor eine Salbe oder ein Pulver anwenden, das dem Gegenstand die Fähigkeit zum Fliegen verleiht. Ausserdem scheint das Unterfangen nicht ganz so einfach zu sein, wie die Aussage von Madeleine Langel aus Courtelary nahelegt: Ihr selbst sei es nie gelungen, behauptet sie, obwohl eine ältere "Hexe" sie darin unterrichtet habe, wie man auf dem Besen abhebt, einige Pirouetten dreht, sich dann durch den Kamin hinaus in die Lüfte schwingt, um schliesslich zum Sabbat zu gelangen. Vielleicht hätte es ihr geholfen, den Zauberspruch der Aignelatte Fouvent aus Bonfol zu kennen, die angeblich vor dem Abheben folgende Formel aussprach: "Über Hecken und Wald, auf dass mich kein Ast und kein Busch aufhalte!" ("par dessus bols (?) et par dessus Raigier que je ne treuve ne branche ne boeschet qui malratet")

Mehr zum Thema: Madeleine: PCrim E 85 (Nr. 1 bis 5); Aignelatte: B 168/15-10.2; Dorothea Bartin aus Reinach, Herstellung einer Salbe, um den Besen fliegen zu lassen: B 168/14-10 (besonders S. 4)

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