Verdamnis
Glauben die Menschen damals, dass "Hexen" die ewige Verdammnis blüht? Da sie ja angeblich von Gott abgefallen sind und als Verbrecherinnen gelten, zweifelt niemand daran, dass sie kaum Aussichten haben, dem Höllenfeuer zu entkommen – jedenfalls wenn sie reuelos sterben. Nur indem sie ihre Taten gestehen, ihre Komplizinnen verraten, aufrichtig Reue zeigen und sich mit Gott und der Kirche versöhnen, können sie der Verdammnis entgehen. So erklärt sich auch der Beizug von Pfarrern oder Priestern (je nach Konfession) nach dem Geständnis. Die Geistlichen leisten spirituellen Beistand und weisen der «Hexe» den richtigen Weg zum Seelenheil. Die irdische Strafe bleibt trotzdem bestehen – bis zum Scheiterhaufen. Danach liegt es bei Gott allein, zu entscheiden, ob die Reue echt war, und ob die Verurteilten ins Paradies oder in die Hölle kommen.
Mehr zum Thema: zwei Fälle in den Freibergen: B 168/19-35.10 (S. 2) und B 168/19-35.18; Anordnungen aus dem Erguel, 1629: PCrim E 142-3